Was sie so treiben, unsere Bienen:
An guten Trachttagen fliegt eine Sammelbiene bis zu dreißigmal aus ihrem Stock. Bei einem Flug besucht sie dann rund 200 bis 300 Pflanzen und bestäubt damit 6.000 bis 9.000 Blüten.
Ein Bienenvolk (ca. 40.000 bis 60.000 Bienen) lebt im Bienenstock, der ein Kasten aus Holz ist und in dem die Waben hängen, die die Königin zum Ablegen ihrer Eier und die Bienen zum Aufbewahren des Honigs benötigen.
Der Imker sorgt für die Gesundheit seiner Bienen, in dem er die Stöcke auf Krankheitsbefall und Parasiten/Räuber regelmäßig kontrolliert und wenn nötig korrigierend eingreift.
Von der Jungbiene zur Sammelbiene ist ein großer Sprung in einer immens kurzen Zeit.
Nachdem die Königin die Eier in die Wabenzellen gelegt hat entwickeln sie sich nach drei Tagen zu Maden. In den ersten neun Tagen häuten sie sich mehrmals, verwandeln sich dann in Puppen und ruhen ohne zu fressen weitere neun Tage. In dieser Zeit verwandeln sie sich völlig und schlüpfen als vollentwickelte Bienen.
Diese Jungbienen sind
Arbeiterinnen, die den ersten Teil ihres kurzen Lebens im Innendienst im Stock und den zweiten Teil im Außendienst als Sammelbienen verbringen. Nachdem sie ihren feuchten Pelz geputzt haben, sind sie sofort arbeitsbereit.
Die ersten drei Tage nach dem Schlüpfen arbeitet die Jungbiene als Putzbiene. Sie säubert die Brutzellen und bereitet diese für die neue Brut vor, denn die Königinnen legen ihre Eier nur in blitzsaubere Waben. Währenddessen entwickelt sie sich zur Ammenbiene.
Die Ammenbiene besucht und füttert bis zu 40.000 Maden. In dieser Zeit sind die Wachsdrüsen zwischen den Bauchschuppen voll funktionstüchtig, und wenn nun neue Waben gebraucht werden, wird die Ammenbiene zur Baubiene.
Die Baubiene produziert dann Wachsblättchen, die sie mit den Hinterbeinen zum Kiefer weiterreicht, knetet, zu Klümpchen formt und daraus Waben baut. Wird gerade nicht gebaut, macht sich die Biene im Stock nützlich. Sie kümmert sich um die Vorräte, übernimmt von heimkehrenden Sammlerinnen Nektar und füllt ihn in die Zellen der Waben. Zudem ist sie für das richtige Klima im Stock verantwortlich. Bienen reagieren sehr sensibel auf Temperaturänderungen und halten die Temperatur im Bienenstock durch Flügelschlagen konstant auf 30° Celsius. Egal ob Sommer oder Winter.
Ab dem 10. Lebenstag beginnt der Aussendienst der Jungbiene und wird zur
Wachbiene, ihre Wachsdrüsen bilden sich nun zurück. Das ist eine wichtige Aufgabe, denn der süße Vorrat zieht auch andere Tiere an. Daher wird am Flugloch jeder, der in den Stock will, gründlich berochen, ob er den typischen Stockduft hat. Falls nicht, werden die Eindringlinge rigoros vertrieben, egal wie groß oder stark. Die Waffen der Bienen sind gefährlich: Ihre Stacheln und das Bienengift sind für Menschen schmerzhaft, bei kleinen Tieren und anderen Insekten wirkt das Gift entsprechend stärker. So werden Eindringlinge wirkungsvoll auf Abstand gehalten.
Zur
Sammelbiene bzw. Flugbiene wird die Wachbiene an ihrem 20. Lebenstag. Nun schwärmt sie aus um Pollen, Nektar, Wasser, Kittharz (Propolis) und Honigtau zu sammeln bis zu ihrem Tod.
Eine Honigbiene braucht 21 Tage um zu Schlüpfen und stirbt nach etwa 40 Lebenstagen.